Als Betreiber eines kleinen Angelblogs hat man es nicht leicht, sich gegenüber der ständig wachsenden Konkurrenz durchzusetzen. Umso größer war die Freude, als Sascha Gerber von den City-Anglern an mich herantrat und fragte, ob er einen Jerk für mich bauen dürfe. Natürlich durfte er, denn dies war eine große Ehre für mich. Nach längerem Schriftverkehr einigten wir uns darauf, dass ich ihm eine Vorlage für die Form entwerfen und er diese dann in die Tat umsetzten würde.


Nicht lange dauerte es, bis mir Sascha ein Bild des Rohlings gemailt hat, um die Feinheiten abzusprechen.

Leider musste er beim Ausbleien feststellen, dass meine gewünschte Form zu schmal war und für den perfekten Lauf zu wenig Blei aufnehmen konnte. Darauf schlug er mir vor, eine von ihm entwickelte und bewährte Form zu bauen, deren Gewicht an die Leistungsgrenze meiner Jerk-Combo reichen sollte.


Als Dekor entschied ich mich für Rotauge, da dies dem Beutefisch der Hechte entspricht, denn auf diese habe ich es schließlich abgesehen. Einige Wochen später befand sich ein ziemlich schweres Luftpolsterpäckchen, versehen mit einem mir wohlbekannten Absender, in meinem Briefkasten. Voller Vorfreude öffnete ich das Päckchen und zum Vorschein kam ein Traum in silber/grau, bestäubt mit Glitter.


Ich war sofort davon überzeugt, dass dieser Köder fangen wird. Wäre ich ein Fisch könnte ich nur schwer diesem Räubermahl widerstehen. Am folgenden Wochenende schnappte ich mir meine Jerk-Combo, bestehend aus einer 3oz Volkey von Major Craft gepaart mit einer Shimano Calcutta 201 und begab mich ans Wasser. Nach anfänglichen Schwierigkeiten beim Animieren des Jerks hatte ich schnell den Trick raus. Ich ging einfach zu aggressiv an die Sache und setzte zu starke Schläge, denn ausreichend waren schon leichte Zupfer mit der Rutenspitze, um einen perfekten Lauf zu generieren. Dadurch, dass der Jerk so einfach zu animieren ist, lässt er sich kinderleicht und ermüdungsfrei über längere Zeit fischen.
Nun etwas zum Köder selbst: die Länge beträgt 11,5 cm bei einer Breite von 2,6 cm. Das Gewicht beträgt stattliche 85 g inklusive Drillingen. Die Ösen sind aus sehr stabilen, 1,2 mm starken, handgebogenen Edelstahldraht und machen einen stabilen Eindruck. Auch die Verarbeitung und Lackierung überzeugen zum Beispiel die eingearbeiteten, mit versiegelten 3D-Eyes oder das Liebevoll gestaltete Design mit dem Schuppenmuster und auch die Details der Flossen. Man merkt sofort das Sascha mit vollem Herzblut die Sache angeht und sukzessiv seine Handwerkskunst verbessert.

Ich als Jerk-Neuling habe mir in letzter zeit einige Jerk´s zugelegt, aber keiner ließ sich so einfach im „walk the dog“ Stil fischen. Mit verhältnismäßig leichten Twitches lässt sich der Jerk animieren. Durch stärkere Schläge bringt man ihn sogar zum Überschlagen, was ihm meiner Meinung nach einen Extrareiz verleiht. Leider konnte ich noch keinen Hecht damit überlisten, aber die heiße Phase steht ja noch bevor.
Fazit: Ein Grundsolider Jerkbait für Großhechte der auch für mich als Jerk-Neueinsteiger Supereinfach zu führen ist. Falls ihr jemals die Chance bekommt zu so einem Köder zu kommen, greift zu.